April 6, 2021

Pflanzenschutz: Natürliche Alternativen

Um an den Pflanzen im heimischen Garten lange Zeit Freude zu haben ist der richtige Pflanzenschutz von großer Bedeutung. Der Befall von Schädlingen und andere Umwelteinflüsse können die Langlebigkeit der verschiedenen Gewächse im Garten beeinflussen. Im Folgenden stellen wir von Luxusgärten Ihnen verschiedene Methoden zum Schutz Ihrer Pflanzen vor. Dabei legen wir großen Wert auf den Einsatz von natürlichen Pflanzenschutz Maßnahmen. Dennoch wollen wir auch kurz über das Thema chemischer Pflanzenstoff reden. 

Themenübersicht:

Integrierter Pflanzenschutz

Pflanzenschutz bedeutet nicht, so viele Pestizide, Fungizide oder Herbizide wie möglich an die Pflanzen zu bringe, um diese vor sämtlichen Schädlingen zu bewahren. Vielmehr geht es beim Pflanzenschutz darum, möglichst wenig chemisches Pflanzenschutzmittel zu verwenden und trotzdem den gewünschten Schutzeffekt zu erzielen. Dies gilt sowohl für den privaten Heim-Gärtner, als auch im gewerblichen Bereich. Demnach sollte an erster Stelle immer der Versuch des Integrierten Pflanzenschutzes stehen. Integrierter Pflanzenschutz beschreibt eine Kombination von Verfahren, bei denen physikalische, biologische, biotechnische, sowie anbautechnische und kulturtechnische Maßnahmen im Vordergrund stehen. Dadurch soll die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum reduziert werden. Die Hauptziele des integrierten Pflanzenschutzes liegen zum einen in der Qualitätsicherung der Pflanzengesundheit. Des weiteres dient integrierter Pflanzenschutz der Vermeidung von Gefahren für Mensch, Tier und Natur, die durch den Einsatz von chemischem Pflanzenschutz entstehen können. 

Vorbeugen von Pflanzenbefall

Das Vorbeugen von Pflanzenbefall ist nicht nur möglich, sondern vor allem auch durchaus sinnvoll. Durch die richtigen Maßnahmen zum Vorbeugen von Pflanzenbefall brauchen Sie sich später keine Gedanken mehr um chemischen oder natürlichen Pflanzenschutz machen. Deshalb wird das Vorbeugen des Pflanzenbefalls auch als indirekte Schutzmaßnahme angesehen. Dabei gibt es beim Vorbeugen zwei gängige Methoden: Zum einen die richtige Pflanzenwahl und zum anderen der richtige Dünger.

Die richtige Pflanzenwahl

Beim Vorbeugen mittels der richtigen Pflanzenwahl geht es in erster Linie um sogenannten Zwischenfruchtanbau. Dabei wird eine Mischkultur an Pflanzen im Garten angelegt. Diese Vorgehensweise bietet diverse Vorteile. Viele Pflanzen unterstützen sich gegenseitig im Wachstum. Beim Setzen von unterschiedlichen Pflanzen nebeneinander können manche Pflanzen Schädlinge von Ihren Nachbarpflanzen fernhalten. Andere Pflanzen verhindern hingegen das Ausbreiten von Pilzerkrankungen. Folglich müssen im weiteren Verlauf weniger bis gar keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, da das natürliche Biotop sich gegenseitig stärkt. Um ein stimmiges und zugleich ökologisches Pflanzen Konzept zu entwickeln kann es hilfreich sein, einen Experten zu Rate zu ziehe. Dieser sollte Sie zum einen gestalterisch, zum anderen aber auch über die Wechselwirkungen einzelner Pflanzen informieren können. Unsere Gärtner sind Experten auf Ihrem Fachgebiet. Bei der Gartenpflege, sowie weiteren Leistungen im Garten- und Landschaftsbau stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. 

Der richtige Dünger

Beim Vorbeugen über den richtigen Dünger geht es primär um ausgewogenes Düngen der Gartenbepflanzung. Die richtige Düngung dient der Gesundheit Ihrer Pflanzen. Gesunde Pflanzen wiederum sind weniger anfällig für Krankheitserreger und Schädlinge. Um die richtige Düngung festzulegen sollte vorab eine Bodenprobe genommen werden. So kann der Dünger optimal an die Eigenschaften des Bodens und den Bedarf der jeweiligen Pflanzen angepasst werden. Des Weiteren ist nicht nur die Menge des Düngers ausschlaggebend. Auch die Nähstoffe variieren von Dünger zu Dünger. Stellen Sie also sicher, dass der genutzte Dünger auch die Nährstoffe enthält, die Ihre spezifische Pflanze braucht. Unsere Gärtner stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. 

Natürlicher Pflanzenschutz: Direkte Maßnahmen

Sollte es für das Vorbeugen der Pflanzen bereits zu spät sein und Ihr Garten ist von Schädlingen heimgesucht helfen nur noch direkte Schutzmaßnahmen. Auch diese lassen sich noch einmal in zwei Kategorien unterteilen. Es gibt natürliche Schutzmaßnahmen und chemische Schutzmaßnahmen. Zum zweiten Punkt kommen wir später. Erst einmal soll es nun um die natürlichen Schatzmaßnahmen gehen. Zu diesen zählen die mechanischen, die physikalischen, die biologischen und die biotechnischen Schutzmaßnahmen.

Mechanischer Pflanzenschutz

Mechanische Pflanzenschutz Maßnahmen sind einfach durchzuführen. Allerdings sind diese oft nur bei kleinen Flächen sinnvoll einsetzbar, denn hierbei ist Handarbeit gefragt. Mechanische Schutzmaßnahmen können zwar in unterschiedlichen Formen durchgeführt werden, haben aber immer zum Ziel die Pflanze mechanisch, also von Hand, von Ungeziefer und Insekten zu befreien. Zu den mechanischen Pflanzenschutzmaßnahmen zählt daher zum Beispiel das Absammeln von Insekten und Schädlingen auf den Pflanzen oder das Fangen der Schädlinge mit Fallen. Auch das Herausschneiden von kranken Pflanzenteilen zählt zu den mechanischen Schutzmaßnahmen. Eine etwas speziellere mechanische Maßnahme ist zudem das Einsetzen von Prallmaschinen. Diese lassen die Eier und Larven von Vorratsschädlingen platzen. Für den privaten Gebrauch sind diese Maschinen aber eher ungeeignet. 

Physikalischer Pflanzenschutz

Physikalische Schutzmaßnahmen sind in der Regel recht energieaufwändig. Bei diesen wird in den meisten Fällen mit Hilfe von Hitze der Pflanzenschutz gewährleistet. So wird beispielsweise Saatgut mit Warmwasser behandelt und Viren und Pilzbefall vorzubeugen. Genau so wird gegen Pilze und Viren die Hitzesterilisation für die Vorbereitung von Boden verwendet. Eine weitere physikalische Pflanzenschutzmethode stellt der Einsatz von Infrarot zur Wildkrautbekämpfung dar. Auch das Abflämmen von Unkraut ist eine gängige Methode, um dieses loszuwerden. Hierbei begehen allerdings viele den Fehler, das Unkraut komplett niederzubrennen. Dies ist allerdings nicht zielführend, da das Unkraut auf kurz oder lang nachwachsen wird. Beim Abflämmen ist es daher wichtig, die Pflanze lediglich „anzuflämmen“ und dadurch zu schocken. Durch das Schocken geht die Pflanzenstruktur kaputt und das Unkraut wird dauerhaft entfernt. 

Biologischer Pflanzenschutz

Unter biologischem Pflanzenschutz versteht man den Einsatz von lebenden Organismen gegen Schadenserreger. Hierbei werden natürliche Feinde der Schadensorganismen eingesetzt, um diese einzudämmen. Dieser Ansatz orientiert sich stark an den natürlichen Prozessen. Deshalb ist bei diesem Verfahren auch der Eingriff in das Ökosystem als eher gering anzusehen. 

Bei der Umsetzung von biologischen Pflanzenschutzmaßnahmen kommt sowohl der Einsatz von Räubern, sowie praktischen Tieren und Mikroorganismen in Frage. Der Unterschied liegt dabei darin, dass Räuber die Schädlinge fressen, während praktische Tiere und Mikroorganismen die Schädlinge als Krankheitserreger befallen und ausrotten. Räuber im Freilandeinsatz wären beispielsweise Marienkäfer und -larven gegen Blattläuse, Vögel gegen Raupen und Unkrautsamen, sowie Laufkäfer gegen Insekten und Schnecken. Als Parasiten auf Schadorganismen werden beispielsweise Schlupfwespen eingesetzt, welche Ihre Eier an und in die Larven und Adulte der Schädlinge setzen und diese somit ausrotten. Auch Polyderviren und Pilze kommen zum Einsatz als Krankheitserreger von Insekten. 

Biotechnischer Pflanzenschutz

Der biotechnische Pflanzenschutz orientiert sich an natürlichen Gegebenheiten und kopiert diese. Damit ist beispielsweise gemeint, dass Warn- und Angstschreie mit Tonbandanlagen imitiert werden, um Vögel abzuwehren. Eine andere biotechnische Schutzmaßnahme ist der Einsatz von Abwehr- und Lockstoffen, wie z.B. Pheromonfallen, bei tierischen Schädlingen. Auch Hormone werden im biotechnischen Pflanzenschutz eingesetzt. Diese dienen als Wachstums- und Entwicklungsstörer bei Insekten. Eine weitere gut umsetzbare Alternative ist der Einsatz von Farbtafeln. Dabei werden Gelb- und Blautafeln eingesetzt, um Schädlinge anzulocken und zu fangen. 

Chemischer Pflanzenschutz

Bevor auf chemische Pflanzenschutzmaßnahmen zurückgegriffen wird sollten im besten Falle erst andere biologische Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Dies ist nicht nur für die Natur und Pflanzen, sondern auch für die Gesundheit von Menschen und Tieren zum Vorteil. Des Weiteren dürfen in Deutschland nur zugelassene und im Pflanzenschutzmittelverzeichnis eingetragene Mittel eingesetzt werden. Bei den chemischen Pflanzenschutzmitteln unterscheidet man zwischen drei Hauptgruppen:

  • Pestizide gegen tierische Schädlinge
  • Fungizide gegen Pilze
  • Herbizide gegen unerwünschte Pflanzen

Allerdings gilt es, bei allen drei Mitteln mit Vorsicht zu handeln. Bei Pestiziden sollte beachtet werden, dass die Wirkung dieser selten auf einen tierischen Schädling begrenzt ist. Unkontrollierte oder falsche Verwendung kann so zu unerwünschtem Tiersterben führen. Auch ein übermäßiges Ausrotten von Pflanzen durch den Einsatz von Herbiziden ist strengstens zu vermeiden.

Rechtliche Grundlagen

Ein nicht sachgerechter Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel kann gravierende Auswirkungen haben. Nicht nur Nutzpflanzen, sondern auch Anwender, Verbraucher und letztlich der gesamte Naturhaushalt können negative Folgen vom falschen Gebrauch chemischer Maßnahmen davontragen. Daher ist der Einsatz solcher Mittel strengstens geregelt. Neben dem Pflanzenschutzgesetzt, welches die Bedingungen für den Einsatz und die Verbreitung diverser Pflanzenschutzmaßnahmen kontrolliert, ist auch die Bienenschutzverordnung von großer Bedeutung. Da der Erhalt der Bienen große Priorität in Garten- und Landwirtschaft hat, sind jegliche Pflanzenschutzmittel nach ihrem Gefährdungspotential für die Bienenpopulation eingestuft und gekennzeichnet. So reichen die Gefährdungsklassen von „B1: bienengefährlich, keine Behandlung auf blühenden Kulturen und blühenden Wildkräutern“ bis „B4: nicht bienengefährlich“. 

Entsorgung der Reste

Die fachgerechte Entsorgung von Überresten und Verpackungsmaterial ist ein Punkt, den viele Verbraucher leider weniger ernst nehmen. Nicht selten werden Düngerreste einfach in den Abfluss gekippt und die Verpackungen landen im Hausmüll. Allerdings ist auch hier Achtsamkeit wünschenswert. Reste von Pflanzenschutzmitteln und abgelaufene Mittel sollten nicht zuhause entsorgt werden, sondern zur Sonderabfallannahme gebracht werden. Leere Pflanzenschutzmittel-Behälter sollten im besten Falle an den Hersteller bzw. Vertreiber zurückgegeben werden. 

Den Profi um Rat fragen

Sind Sie sich unsicher, wie Sie Ihre Pflanzen am besten schützen können oder bereits befallene Pflanzen retten können, dann wenden Sie sich am besten an einen professionellen Gärtner:in. Achten Sie hier allerdings darauf, dass auch der Profi erst zu natürlichen Mitteln greift, bevor es an den chemischen Pflanzenschutz geht. Wir von Luxusgärten legen viel Wert auf natürlichen und nachhaltigen Gartenbau und beraten Sie dahingehend auch gerne rund um den Schutz Ihrer Gartenbepflanzung. 

Pflanzenschutz

Haben Sie noch offene Fragen oder brauchen Hilfe bei der Wahl des richtigen Pflanzenschutzes? Dann melden Sie sich hier. Unsere erfahrenen Gärten kümmern sich um Ihr Anliegen.

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