Juni 8, 2021

Teichbau: Was es dabei zu beachten gilt

Der Frühling ist da und die bunt blühenden Pflanzen bringen Leben zurück in Ihren Garten. Nun sind sie hoch motiviert, Ihre Ruheoase endgültig für den bevorstehenden Sommer startklar zu sein. Und was bietet sich in einem heißen Sommer mehr an, als ein erfrischendes Plätschern im Hintergrund oder ein weitläufiger Schwimmteich, der zum Abkühlen einlädt? Doch bevor Sie nun die Ärmel hochkrempeln und die Schaufel rausholen, sollten Sie sich Gedanken über die Planung und Ausführung zum Bau Ihres neuen Teiches machen. Wir von Luxusgärten klären die wichtigsten Fragen zum Teichbau und was sie bei der Anlage eines Teiches beachten müssen. Schließlich ist es einfacher und kostengünstiger, einen Teich sorgfältig zu planen und dann zu bauen, als im Nachhinein vermeidbare Fehler zu beheben.

Die Themen im Überblick: 

Art des Teiches 

Bevor Sie mit dem Bau ihres Teiches im Garten anfangen, sollten Sie sich darüber im Klaren werden, welche Art von Teich Sie haben möchten. Aspekte, wie Form und Funktionalität Ihres zukünftigen Teichen sollten Sie dabei unbedingt beachten. So passen beispielsweise rundliche und leicht asymmetrische Teichformen hervorragend in natürliche Gärten, während gerade, symmetrische oder kantige Formen für Gärten, die modern und minimalistisch angehaucht sind, ein echter Hingucker sein können. Es hängt von der Größe und dem Stil des Gartens ab, welchen Art von Teich man auf dem eigenen Grundstück realisieren möchte. Auch die Begrünung und dekorative Aspekte spielen in dieser Hinsicht eine Rolle. Wenn Sie beispielsweise einen Koiteich anlegen wollen, sollten Sie auch passende Wasserpflanzen und Steine zum gewählten Stil verwenden.
Neben den gestalterischen Merkmalen ist besonders die Bauweise ein Kriterium, welches Sie bei Teichbau abwägen müssen.

Folienteich

Wollen Sie die Maße und die Form Ihres Teiches frei bestimmen, bietet sich ein Folienteich meist besonders an. Bei dieser Teichvariante heben Sie die Grube für das Teichbecken nach Belieben aus. Natürlich bedeutet das nicht, dass Sie planlos drauflos baggern sollen! Machen Sie sich einen Plan, besser eine genau Skizze von Ihrem Wunschteich. Oft hilft es auch, die Vorstellungen mit einem erfahrenen Gartenplaner zu besprechen. Die Bauweise des Folienteiches bietet Ihnen Individualität und einen gewissen Spielraum, bei der Gestaltung ihres Teichbeckens. Allerdings ist dies meist auch mit höheren Kosten und Mehraufwand verbunden. Denn der Teich muss nach dem Aushub passgenau mit Folie ausgekleidet werden. Dabei müssen Sie penibel darauf achten, den Teich rundum einwandfrei abzudichten. Andernfalls werden Sie sich spätestens beim Befallen ärgern.
Ein Folienteich bietet sich auch dann hervorragend an, wenn Sie ein besonders natürlich aussehenden Teich anlegen wollen. Durch Unebenheiten und "umperfekte" Ränder wirkt der Teich, als ob der durch natürliche Gegebenheiten entstanden wäre.

Fertigteich

Eine andere Alternative zum Folienteich bietet der Fertigteich. Dieser ist meist einfacher im Einbau und Sie kommen in der Regel etwas preiswerter davon. Bei dem Fertigkeit handelt es sich um eine vorgefertigte Teichform aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Hier sind die Tiefen des Teiches in den meisten Fällen bereits vorgegeben. Nachdem Sie den Aushub nach Maß für die Teichform in Ihrem Garten getätigt haben, muss die Teichschale nur noch an der entsprechenden Stelle im Garten eingesetzt werden. Sie sollten bei dem Ausheben des Lochen für den Fertigteich unbedingt darauf achten, dass der Teich am Ende auf eine gerade Fläche gesetzt wird. Andernfalls kann es nach dem Befüllen der Teichschale zu Verbiegungen des Materials kommen. Im schlimmsten Falle geht die Form kaputt und der Teich wird undicht.
In Punkto Gartengestaltung sind Ihnen mit einem Fertigteich ein wenig die Hände gebunden. Denn die Form des Teichen lässt sich nicht individuell an Ihren Gartentyp anpassen. Mit der richtigen Teichbepflanzung können Sie allerdings auch den Fertigteich optimal auf Ihren Garten abstimmen.

Hochteich

Neben dem Folienteich und dem Fertigteich bietet sich noch der Hochteich als eine Möglichkeit für Ihren Garten an. Dieser wird nicht wie die anderen beiden Teichformen in die Erde eingegraben, sondern über dem Gartenboden angelegt. So ist der erhöhte Teich nicht nur ein wahrer Hingucker im Garten, sondern bietet dem Betrachter zudem einen näheren Blick auf das Geschehen im Wasser. Der Hochteich wird klassischer Weise mit Steinen umrandet, auch Pflanzen können hier stilistisch zum Einsatz kommen. Steine am Rand des Hochteiches können dabei als neue Sitzgelegenheiten im Garten genutzt werden. Der Hochteich kann zudem als Sichtschutz im Garten dienen. In diesem Falle bietet es sich an, hohe Wasserpflanzen, wie Rohrkolben oder Schachthalm, zu pflanzen. Der Vorteil eines Hochteiches liegt besonders darin, dass Sie sich mühselige und kostenintensive Grabarbeiten sparen. Zudem bietet diese Teichvariante eine höhere Sicherheit, wenn kleine Kinder oder Hunde im Haushalt leben, da diese die Wasserfläche nur schwer erreichen können.

Größe und Materialien beim Teichbau

Die Größe und das Volumen des Teiches sind entscheidend für die Wasserqualität und die Temperatur des Wassers. So wird beispielsweise in einem größeren Teich, welcher ausreichend mit Wasserpflanzen bestückt ist, die Reinigung und der Sauerstoffgehalt durch die eingesetzten Pflanzen reguliert. Bei großen Teichen wird dabei zischen verschiedenen Zonen im Wasser unterschieden. Diese richten sich nach Ort und Wassertiefe im Teich. Es wird unterschiedene in Uferzone, Sumpfzone, Flachwasserzone und Tiefwasserzone. Jede dieser Zonen sollte bestenfalls mit unterschiedlichen Wasserpflanzen bepflanzt werden. Dadurch ermöglichen Sie den Wasserpflanzen, zu ihren individuell optimalen Bedingungen zu wachsen.

Biotop und eigenes Ökosystem

Durch die richtige Pflanzenwahl können Sie Ihren Teich in ein Ökosystem verwandeln. Dieses wird sich über die Zeit hinweg selbst reinigen und das ökologische Gleichgewicht ihres Teiches erhalten. Die Größe eines Naturteiches sollte dabei mindestens 15-30 Quadratmeter betragen. Zudem sollte der Teich eine Tiefwasserzone von mindestens 80-100 Zentimeter erreichen. Denn so ist Ihr Teich optimal vor der Sommerhitze geschützt und eine Überhitzung mit Algenbefall als Folge wird vermieden. Im Winter bewahrt die ausreichende Tiefe Ihren Teich vor dem kompletten Zufrieren. Dies ist besondern wichtig, da sich im Winter auf dem Grund des Teiches Insektenlarven, Fische, Molche und andere Teichbewohner zur Winterstarre niederlassen. Ist der Teich nicht ausreichend tief angelegt und friert im Winter bis zum Grund zu, können die Teichbewohner den Winter dort nicht überstehen. Ein gut erhaltenes Ökosystem in Ihrem Teich erspart Ihnen somit besonders im Sommer eine menge Arbeit für die Garten- und Teichpflege.
Der Untergrund des Teiches wird gängiger Weise mit einer Teichfolie ausgekleidet, welche besonders robust ist, um gegen die Wetter- und Umwelteinflüsse beständig zu sein. Aufwändigere Alternativen zur Teichfolie sind Lehm oder Ton, zur Abdichtung des ausgehobenen Bodens. Die Teichfolie wird meist noch mit Kies oder Steinen aufgeschüttet und mit diversen Wasserpflanzen bestückt. In einigen Monaten, wenn die Wasserpflanzen wachsen und sich ausbreiten, werden Libellen, Frösche oder auch Molche ihren neu angelegten Lebensraum entdecken und sich ansiedeln.  

Lage des Teiches

Der Standort des Teiches ist äußerst wichtig für die Langlebigkeit und den Erhalt der Artenvielfalt im Gewässer. Achten Sie darauf, dass in der Nähe des Teiches keine Bäume oder Pflanzen mit flachem Wurzelwerk, wie zum Beispiel Bambus, stehen. Denn diese könnten die Folie des Teiches durch ihr starkes Wurzelwachstum beschädigen. Außerdem sollten sich keine giftigen Pflanzen oder Bäume in der Nähe des Teiches befinden, da diese die Wasserqualität erheblich beeinträchtigen können. Generell sollte die direkte Nähe von großen Bäumen gemieden werden, da diese im Herbst meist erhebliche Mengen an Laub verlieren. Landet durch den Laubfall zu viel Biomasse im Teich, kann dies das Gleichgewicht Ihres Biotops erheblich beeinträchtigen. Sollte sich die Nähe zu Bäumen nicht vermeiden lassen, sollte Sie Ihren Teich regelmäßig auskeschern.

Optimale Lichtverhältnisse für den Teich finden

Um für Ihre Wasserpflanzen die optimalen Wachstumsbedingungen bereitzustellen sollte der Teich idealerweise 5-6 Stunden Sonnenlicht am Tag erhalten. Optimal bietet sich dabei die Morgensonne an, da diese nicht ganz so heiß ist, wie am Mittag. So wird der Teich trotz Sonneneinstrahlung vor der Überhitzung bewahrt. Sollte sich Ihr Teich im Halb- oder Vollschatten befinden, ist dies auch kein Problem. In diesem Falle sollten Sie allerdings die Pflanzenwahl an den schattigen Standort anpassen. Dafür eignen sich beispielsweise Pflanzenarten wie die Krebsscheren, Hechtkraut oder die gelbe Sumpfschwertlilie. Wenn Sie die Tier- und Pflanzenwelt auch vom Fenster aus beobachten möchten, können Sie den Teich in der Nähe des Hauses platzieren. 

Sicherheitsvorkehrungen

Wenn Sie einen Teich anlegen, sollten Sie auch an Sicherheitsmaßnahmen denken. Sobald kleine Kinder einen Teich, Becken oder Wasser entdecken wollen Sie sofort damit spielen. Um kleinere Unfälle zu vermeiden, könnte man einen kleinen Zaun um den Teich bauen. Alternativ werden Metallgitter verwendet, die knapp unter der Wasseroberfläche liegen. Welches nicht so sicher ist wie ein kleiner Zaun am Teichrand, aber es würde den Sturz in den Teich verhindern und wird nach einer gewissen Zeit nicht mehr im Wasser zu erkennen sein. Da das Gitter nach einiger Zeit mit Wasserpflanzen umschlungen ist.

Rechtliche Regelungen

Bevor Sie nun Ihren Teich anlegen, sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um sich über die Pflichten und Vorkehrungen beim Bau eines Teiches zu informieren. Denn als Eigentümer sind Sie dafür verantwortlich, dass beim Bau Ihres Teiches alles mit rechten Dingen zugeht.

Genehmigungspflicht

Rechtlich gesehen ist ein Teich eine bauliche Anlage, die je nach Bundesland genehmigungspflichtig sein kann. Grundsätzlich ist eine Genehmigung in den meisten Bundesländern allerdings erst ab einem Volumen von 100 Kubikmetern oder einer Tiefe von mehr als 2 Metern erforderlich. Kleine Folienteiche oder Fertigteiche, die man im Handel kaufen kann, sind also nicht genehmigungspflichtig. Allerdings sollte man sich vor dem Bau über die regionale Gesetzesgrundlage informieren, denn eine bundesweit einheitliche Regelung gibt es nicht. Sie können sich an das zuständige Bauamt wenden. Dieses kann auch Auskunft über den einzuhaltenden Mindestabstand zum Nachbargrundstück geben. Wenn sich Ihr Bauvorhaben in der Nähe von anderen Gewässern befindet oder eine Möglichkeit der Berührung mit dem Grundwasser besteht, sollten Sie beim Anlegen des Teiches besonders achtsam sein. Je nach Größe des geplanten Teiches kann es sich um eine genehmigungspflichtige Abgrabung handeln.

Sicherheitspflicht 

Als Eigentümer, Mieter oder Pächter eines Gartens obliegt Ihnen auch die "allgemeine Sorgfaltspflicht". Das heißt, der Eigentümer oder Pächter ist verpflichtet, die Schaffung und Aufrechterhaltung aller notwendigen Vorkehrungen zum Schutz Dritter zu gewähren. Es gibt jedoch keine klare Definition von Sicherheitsvorkehrungen. Der Gesetzgeber verpflichtet den Teichbesitzer zu umsichtigen und verantwortungsvollen Maßnahmen, um Dritte vor Schaden zu bewahren. Denn wenn Sie schuldhaft Verkehrssicherungspflichten verletzen, können Sie für die daraus resultierenden Schäden verantwortlich sein.

Gemüsebeet

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