Mai 12, 2021

Gemüsebeet selbst anlegen: Unsere Tipps und Tricks

Wer schon einmal in den Genuss von frisch geerntetem Gemüse und Obst gekommen ist weiß, dass dies mit dem Gemüse aus dem Supermarkt kaum zu vergleichen ist. Ein eigenes Gemüsebeet im heimischen Garten anzulegen entwickelt sich zu einem echten Trend unter Gartenliebhabern. Verständlicher Weise! Denn der Gemüsegarten versorgt einen nicht nur tagtäglich mit einer Vielalt an leckeren Gemüse- und Obstsorten. Er ist zudem ein wahrer Hingucker, sobald die verschiedenen Gewächse sprießen und Früchte tragen. Um ein Gemüsebeet im Garten oder auf dem Balkon anzulegen muss man kein Gartenprofi sein. Dennoch gibt es einige Aspekte, die Sie beim Bau und der Bepflanzung des Beetes beachten sollten. Wir geben Ihnen einige Tipps und Tricks mit auf den Weg, damit auch Sie schon bald Ihr eigens angebautes Gemüte genießen können.

Die Themen im Überblick

Bau des Gemüsebeetes

Bevor Sie mit dem Züchten Ihres eigenen Gemüses beginnen können muss das Gemüsebeet gebaut werden. Dies sollte gut durchdacht und geplant sein. Denn durch den richtigen Aufbau Ihres Beetes können Sie sich später viel Aufwand und auch Kosten ersparen. Deshalb sollten Sie sich vorab insbesondere diese zwei Fragen stellen: „Wo soll das Beet gepflanzt werde?“ und „wie viel Platz möchte ich für den Gemüseanbau aufwenden?“.

Der richtige Standort

Die Frage nach dem „Wo“ ist natürlich stark abhängig vom Platz und den Gegebenheiten in Ihrem Garten. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie bei der Wahl des Ortes für den Gemüseanbau beachten sollten. Das Gemüse und Obst braucht zum Wachsen viel Sonne. Deshalb sollt auch das Beet an einem möglichst sonnigen Platz in Ihrem Garten angelegt werden. Einige Pflanzenarten schaffen es auch im Halbschatten zu wachsen. Spinat und Mangold sind beispielsweise zwei beliebte Kandidaten für ein etwas schattigeres Gemüsebeet. Aber auch Kohlarten, wie BlumenkohlRosenkohl und Kohlrabi halten etwas harscheren Wetterbedingungen durchaus stand. Radieschen wird sogar nachgesagt, dass sie einen intensiveren Geschmack erhalten, wenn sie im Schatten heranwachsen. Die Gemüseklassiker, wie Tomaten,Paprika und Gurken, sind allerdings wahre Sonnenanbeter. Als Daumenregel lässt sich daher festhalten, dass Ihr Gemüsebeet im besten Falle mindestens fünf Stunden Sonne am Tag abbekommen sollte. 

Die Maße

Wenn Sie den passenden Standort für Ihr Gemüsebeet gefunden haben sollten Sie sich als nächstes über die genauen Maße des Beetes Gedanken machen. Ein wichtiger Faktor bei der Abmessung eines Gemüsebeetes ist die Breite dieses. Denn Sie müssen bedenken, dass Sie spätestens bei der Ernte Ihres Gemüses bis in die Mitte des Beetes langen müssen, um die Gewächse zu ernten. Und auch bei Pflege des Beetes macht es sich durchaus bezahlt, wenn Sie mühelos mit Ihren Armen die Mitte des angelegten Beetes erreichen können. 120 Zentimeter ist ein häufig gewähltes Standartmaß, womit die meisten Leute im Garten gut klarkommen. Natürlich können Sie die optimale Breite für sich aber auch ganz leicht testen, indem Sie sich hinhocken und schauen, wie weit Sie bequem nach vorne greifen können. Diesen Abstand verdoppeln Sie dann (sofern das Beet von beiden Seiten erreichbar ist) und erhalten so die perfekte Breite für Ihr individuelles Gemüsebeet. 

Den Gehweg nicht vergessen

Wenn Ihr Beet aus mehreren Reihen bestehen soll, dann denken Sie daran ausreichend Platz für Gehwegezwischen den Beetreihen zu lassen. Mindestens 60 Zentimeter sollten Sie dafür einplanen. So können Sie problemlos Hilfsmittel, wie Schubkarren oder Eimer zwischen den Beeten transportieren. Die Gehwege müssen Sie nicht zwangsmäßig pflastern. Oft reicht es, wenn Sie Rindenmulch ausstreuen. So verhindern Sie, dass Sie bei schlechtem Wetter zwischen Ihren Beeten durch tiefe Matschpfützen stapfen müssen. Zudem verhindert der Rindenmulch, dass Unkraut auf den Wegen gedeiht.  

Die passende Gemüsewahl

Die Vorbereitungen rund um Lage und Maße des Gemüsebeetes sind getroffen. Nun fehlen nur noch die Pflanzen für das Beet. Doch welches Gemüse eignet sich eigentlich zum Anbau im eigenen Garten? Generell können Sie Zuhause alles an Gemüse und Obst anpflanzen, was Ihnen schmeckt. Natürlich sollten Sie dabei die Regionalität der Gemüse- und Obstsorten nicht außer Acht lassen. Exotische Gewächse werden es eher schwer haben, unter den hiesigen Wetterbedingungen Früchte zu trage. Bei der richtiges Wahl des Gemüses kommt es neben dem Geschmack und der Regionalität aber auch noch auf weitere Faktoren an.

Eine Mischkultur anlegen

Um die Nährstoffe in Ihrem Boden optimal zu nutzen und so gesunde und schnell wachsenden Pflanzen zu erhalten sollten Sie eine Mischkultur in Ihrem Beet anlegen. Dazu wählen Sie verschiedene Gemüse und Obstsorten für Ihr Beet aus. Am besten sollten die Pflanzen sogar verschiedenen Pflanzenfamilien angehören. So können Sie vermeiden, dass Krankheiten oder Schädlingsbefall in Ihrem Beet ausbreitet. Denn Pflanzen verschiedener Familien sind meist auch für unterschiedliche Krankheiten, Räuber oder Schädlinge anfällig. Ein weiterer Faktor in Sachen natürliche Schädlingsbekämpfung ist das setzen von Kräutern in Ihrem Gemüsebeet. Beispielsweise ist Bohnenkraut ein beliebter Schutz vor Bohnenblattläusen. Ihr Obst, wie z.B. Erdbeeren, können Sie hingegen mit Schnittlauch vor unliebsamen Grauschimmel schützen. Basilikum bietet zudem einen Schutz vor Mehltau an Gurke und Zucchini. 

Anbauen im Folgejahr: Die Fruchtfolge beachten

Die erste Charge Obst und Gemüse steht kurz vor der Ernte und Sie planen bereits Ihren nächsten Anbau. Auch wenn Sie sicherlich froh über die gelungene erste Zucht in Ihrem eigenen Gemüsebeet sind müssen Sie sich nun an neue Gemüse- und Obstsorten ranwagen. Denn bei wiederholter Bepflanzung eines Beetes ist es wichtig, die Fruchtfolge von Pflanzen zu beachten. Dies ist notwendig, um auch über viele Jahre hinweg einen nährstoffreichen Boden zu erhalten. Deshalb arbeiten Sie in Ihrem Garten nach einem Rotationssystem. Demnach rotieren Sie im Anbau der Pflanzenarten in mehreren Pflanzzyklen. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, aufeinanderfolgend nur Pflanzen aus verschiedenen Pflanzenfamilien in Ihr Beet einzusetzen. So können Sie verhindern, dass sich Erreger im Boden ansiedeln, die Ihre neuen Pflanzen angreifen und vernichten. Ein Beispiel für eine Pflanzenfamilie ist die Gattung der Doldenblüter. Dazu zählen unter anderem Paprika, Tomatne, Karotten, Fenchel und Auberginen. Diese Gemüsesorten sollten also optimaler Weise weder nebeneinander, noch unmittelbar nacheinander in einem Beet gepflanzt werden.

Den Boden schützen

Beim Nährstoffgehalt der Pflanzen unterschiedet man des Weiteren zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. In der Regel empfiehlt es sich, mit dem Setzen von Starkzehrern, wie Kohl oder Tomaten zu beginnen. Anschließend sollten Sie im darauf folgenden Jahr Mittelzehrpflanzen setzen. Zu diesen zählen beispielsweise Spinat oder Zwiebeln. Im dritten Jahr, bzw. im dritten Erntezyklus, setzen Sie dann vermehrt auf Schwachzehrer. Diese weisen von allen Gewächsen den schwächsten Nährstoffbedarf auf und können daher bestens auf dem „ausgelaugten“ Boden gedeiehen. Hier eignen sich beispielsweise diverse Kräuter, aber auch Bohnen, Radieschen oder verschiedene Salate. Bedenken Sie beim Planen Ihrer Beetbepflanzung, dass Sie dem Boden zwischenzeitlich auch eine Regenrationsphase gewähren müsse. In dieser Pause wird gar kein Gemüse oder Obst angebaut, sodass der Boden sich vollständig erhohlen kann und anschließend wieder voll mit Nährstoffen für die Starkzehrer ist. 

Das Hochbeet

Viele Gartenbesitzer haben entweder nicht den Platz für ein weitläufiges Gemüsebeet auf der Rasenfläche oder der Boden ist schlicht und ergreifend nicht nährstoffreich genug, um dort ein Gemüsebeet anzulegen. In beiden Fällen ist ein Hochbeet die optimale Lösung. Hochbeete kann man heutzutage in allen Größen und Ausführungen bequem im Bauhaus kaufen. Oder man entschließt sich, das Hochbeet selber nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu bauen. Wir geben Ihnen kurz und bündig die wichtigstens Hinweise mit auf den Weg, was beim anlegen eines Hochbeetes zu beachten ist. 

Bau eines Hochbeetes

Egal ob fertig gekauft oder selbst gebaut, auf einige Punkte sollten Sie bei der Aufstellung Ihres Hochbeetes achten. Ein Hochbeet sollte in der Regel zwischen 80 und 120 Zentimeter hoch sein. Diese Höhe ermöglicht Ihnen einen angenehmen Stand beim Bearbeiten der Pflanzen. Zudem sollte das Beet nicht breiter als 130 Zentimeter sein, damit Sie auch die mittleren pflanzen noch gut erreichen können. Klassischer Weise werden Hochbeete aus Holz gebaut. Lärche bietet sich hier beispielsweise als besonders widerstandsfähiges Holz an. Eine etwas aufwändigere, aber dafür sehr beständige Alternative ist das Bauen eines Hochbeetes aus Stein. Die Beetkonstruktion wird vor dem Befüllen mit Folie ausgekleidet und das äußere Material vor Durchnässung zu schützen. Zusätzlich sollten Sie unbedingt Maschendraht auf dem Boden des Hochbeetes verlegen. Ansonsten bedienen sich schnell auch Wühlmäuse an Ihrem Beet. 

Befüllung des Hochbeetes

Ihr Hochbeet wird in Schichten befüllt. Jede Schicht sollte um die 30 Zentimeter hoch sein. Sie beginnen auf der untersten Schicht mit groben Materialien, wie Zweigen und groben Strauchschnitt. Nach oben hin werden die Schichten immer feiner. So findet sich in der Mitte eines Hochbeetes eine Schicht aus Pflanzenresten, Laub oder nicht verrottetem Kompost. Darauf folgt dann eine Schicht reife Komposterde oder Humus. Abschließend wird der gesamte Inhalt des Hochbeetes mit etwas Gartenerde bedeckt. Die unterschiedlichen Schichten ermöglichen dem Beet zu „arbeiten“. Das bedeutet es werden Pflanzenreste zersetzt, wobei im Beet Wärme entsteht. Dies ermöglicht ein besonders gutes Gemüse- und Obstwachstum im Hochbeet. 

Pflanzen im Hochbeet

Bei der Bepflanzung eines Hochbeets gelten weitestgehend die gleichen Grundregeln, wie in einem bodenbündigen Beet. Setzen Sie auf Mischkulturen und beachten Sie verschiedene Pflanzzeiten. So wird in Ihrem Hochbeet annähernd jedes Gemüse und Obst sprießen. Natürlich sollten Sie dabei den reduzierten Platz im Beet bedenken. Sehr große Gemüsearten, wie Kürbisse oder Rhabarber könnten gegebenenfalls nicht ausreichend Platz zum vollständigen Heranwachsen in einem Hochbeet finden. Zudem sollten Sie im ersten Jahr unbedingt auf Starkzehrer zurückgreifen. Denn Ihr Hochbeet ist bei richtiger Schichtung sehr Nährstoffreich und kann deshalb stark zehrende Pflanzenarten besonders gut versorgen. Zudem vermeiden Sie so Nitratanreicherungen in Ihrem Beet, welche das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen. 

Gemüse auf dem Balkon 

Gemüseanbau ist nicht nur Sache von Gartenbesitzern. Auch auf dem Balkon oder der Dachterrasse kann man leckeres Gemüse- und Obst ganz leicht selber züchten. Und dazu brauchen Sie nicht mal viel Platz für ein ganzes Hochbeet. Viele Gemüsepflanzen lassen sich nämlich auch problemlos in einem Kübel oder Pflanzbeutel anbauen. Von Tomaten und Gurken, über Mangold, Möhren und Sellerie bis hin zu Süßkartoffel. Sie können fast jedes Gemüse, welches draußen im Beet wächst auch auf Ihrem Balkon züchten. Allerdings empfiehlt es sich, Ihr Gemüse im Frühjahr bereits in der Wohnung vorzuziehen. Anschließend können die Pflanzen in einen Kübel oder Pflanzbeutel umgetopft und auf dem Balkon platziert werden. Dabei spricht nichts dagegen, die Pflanzen bereits bei den ersten warmen Sonnenstrahlen Ende April/Anfang Mai nach draußen zu verfrachten. Allerdings sollten die Gemüsesprösslinge zu diesem Zeitpunkt noch nicht all zu groß sein. Denn trotz der warmen Tagessonne wird es zu dieser Jahreszeit nachts meist noch zu kalt für die Pflanzen sein. Deshalb sollten Sie in der Lage sein, die Kübel problemlos für die Nacht reinzuholen oder gegebenenfalls schützend abzudecken. Im Handel gibt oftmals spezielles Saatgut für Balkongemüse. Dieses wir in der Regel nicht ganz so groß und buschig, wodurch Sie einiges an Platz sparen können. Zudem bieten sich auch frische Kräuter hervorragend als Balkonbegrünung an. So kann beispielsweise Rosmarin zwischen Lavendel gepflanzt werden. Die Zweige der beiden Pflanzen ähneln sich und bilden zusammen ein schönes Gemisch aus bunten, duftenden Blumen und leckeren Kräutern zum kochen. 

Gemüsebeet

Haben Sie noch offene Fragen oder brauchen Hilfe bei der Gartengestaltung mit Gemüsebeet? Oder wollen Sie gleich mit dem Bau Ihres neuen Beetes im Garten beginnen? Wir von Luxusgärten kümmern uns gerne um Ihr Anliegen. Melden Sie sich hier und starten Sie gleich mit Ihrem neuen Gartenprojekt.

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